Reisebericht zur Inforeise Dänemark

Der berühmte Märchendichter Hans Christian Andersen sagte einmal: „Die Menschen und nicht die Natur machen ein Land heimisch“. Und in eben sein Heimatland führte mich die Reise. Nun ist Dänemark nicht unbedingt ein Land, von dem man touristische Höhepunkte zu erwarten vermag. Ich selbst kannte das Land bisher nur von endlos scheinenden Fahrten entlang der Autobahn zum Hafen von Hirtshals auf dem Weg nach Norwegen. Das Image von weiten, flachen Wiesen und Ferienhäusern am Strand hatte sich in meinem Kopf festgesetzt, ebenso wie der Eindruck, dass Dänemark kulturell nur seine Hauptstadt Kopenhagen zu bieten. Doch diese Reise sollte mich eines Besseren belehren…

 Der Weg von Berlin nach Flensburg war geprägt von hektischen Autofahrern, anstrengenden Staus und deutscher „Hup-Mentalität“. Doch kaum passierten wir die Grenze vom Rest Europas nach Skandinavien wirkte alles viel ruhiger und entspannter. Auf dem Weg in die älteste Stadt Dänemarks, nach Ribe, hielten wir noch im neuen Wattenmeerzentrum vor den Toren der Stadt. Mit viel Feingefühl und detaillierten Einblicken in die Natur wird hier das Zusammenspiel von Ebbe und Flut und deren Auswirkungen erklärt. In Ribe selbst scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, einige Bauwerke, wie der Dom, stehen schon seit dem 11. Jahrhundert und verleihen der Stadt eine einzigartige Atmosphäre. 

 Am nächsten Tag bot Aarhus als sehr moderne Universitätsstadt ein komplettes Kontrastprogramm zum mittelalterlichen Flair in Ribe. In dänischen Großstädten halten sogenannte „Streetfoodmärkte“ mit vielen verschiedenen kulinarischen Highlights, die es direkt in die Hand gibt, immer mehr Einzug. 

 Die Reise führte mich weiter auf die Insel Fyn (dt.: Fünen). Das Eiland ist ungefähr so groß wie Rügen und überrascht mit einer wunderschönen Vielfalt. In Odense lernten wir nun tatsächlich die Heimat von Hans Christian Andersen kennen, dessen Werke wie „Die kleine Meerjungfrau“ auch heute noch kleine und große Kinder in die Welt der Märchen entführen. Auf seinen Spuren – die es auf den Gehwegen wirklich gibt – wandelten wir durch das kleine Städtchen. Die Märcheninsel wird auch als der Garten Dänemarks bezeichnet, weil die Böden hier sehr fruchtbar sind. So ist es nicht verwunderlich, dass der prachtvolle Garten von Schloss Egeskov neben all den wunderbar blühenden Tulpen auch große Obst- und Gemüsebeete für die Schlossküche zu bieten hat. Im Süden der Insel nahe Svendborg wartet eine weitere Überraschung auf seine Besucher. Versteckt zwischen sanften Hügeln und grünen Wäldern liegt das kleine Weingut „Skaarupøre“. Die Besitzer Bente und Carsten sind pensionierte Lehrer und haben sich mit den Weinreben und der kleinen Kellerei vor Ihrem Haus einen Lebenstraum erfüllt, was man förmlich in jedem Tropfen schmecken kann.

 Über eine Brücke auf die Insel Seeland ging es weiter nach Roskilde. Das Wahrzeichen der Stadt ist der beeindruckende Dom. Für alle Skandinavien-Liebhaber bietet die Hafenstadt am Roskildefjord auch ein Wikingermuseum. Hier werden Originalteile von einst versunkenen Schiffswracks restauriert und ausgestellt. In mühevoller Handarbeit werden die Schiffe auch nachgebaut und so über den Fjord segelnd wieder zum Leben erweckt.

 Das Wasserschloss Frederiksborg in Hillerød gilt mit seinem romantischen Lustgarten als eines der schönsten und größten Renaissanceanlagen Nordeuropas. Mit einem imposanten Kirchenschiff und einer malerischen Außenansicht wird das Schloss diesem Ruf in jeder Hinsicht gerecht!

 Die Rückreise nach Deutschland traten wir über den Seeweg von Gedser nach Rostock an. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Kapitän und den ersten Offizieren der Scandlines, die die Tür zum Heiligtum eines jeden Schiffes öffneten: die Brücke. Ein wirklich einmaliges Erlebnis mit einem fantastischen Blick!

 Diese kurze Reise durch den Süden Dänemarks und über die Inseln Fünen und Seeland hat mich Vieles über dieses kleine Land gelernt. Es gibt viel mehr zu erleben, als nur Strandurlaub im Ferienhaus und Kopenhagen ist zwar die Hauptstadt, aber sicherlich nicht der schönste Ort dieses so vielfältigen Landes.

Dänemark hat mich verzaubert und ich hoffe wir können auch Ihnen bald ein Stück Olsenbande und Hans Christian Andersen näherbringen. Bleiben Sie gespannt!

 Ihre Nicole Scheinpflug

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